Handgemacht: Bei Frischekosmetik findet sich oft Seifen wie diese
(Photo by Kristina Balić on Unsplash.com).
Erst kam die Naturkosmetik, jetzt gibt es eine neue Bewegung. Die Frische-Kosmetik. So wie ich können sich viele Menschen zunächst nicht viel darunter vorstellen. Heute stellen wir 8 Fragen zum Thema Frische-Kosmetik und erhalten in 8 klaren Antworten den totalen Durchblick. Wer übrigens des Öfteren an Hautausschlag leidet, kann sich hier in meinem Beitrag Tipps holen.
1. Haltbarkeit – Die Produkte halten nur wenige Monate?

(Bild von Enson Renton auf Pixabay.com).
Tatsächlich ist Frische-Kosmetik etwa 7 bis 9 Monate haltbar. Im Handel erhältliche Kosmetik muss die gesetzlich vorgeschriebene Haltbarkeit von mindestens 30 Monaten vorweisen können, was umgerechnet 2,5 Jahren entspricht. Aufgrund dessen darf Frische-Kosmetik nicht im Einzelhandel vertrieben werden und kann nur direkt über den Hersteller bezogen werden (mehr dazu weiter unten). Auch Hersteller handelsüblicher Naturkosmetik setzen Konservierungsstoffe ein um diese Haltbarkeit garantieren zu können.

(Bild von Marina Pershina auf Pixabay.com).
Übrigens: Wem 7 bis 9 Montage Haltbarkeit zu kurz erscheinen, der sollte sich einmal fragen, wie oft er alltägliche Produkte zur Körperpflege wie etwa Deo, Seife, Duschgel, Shampoo und Creme verwendet.
2. Warum ist Frische-Kosmetik „frisch“?
Für Hersteller von „Frische“-Kosmetik bedeutet „frisch“ den Verzicht auf synthetische Konservierungsmittel. Das bietet die Möglichkeit, Wirkstoffe einzusetzen, die durch Konservierungsstoffe ihre Wirkung verlieren würden.
Aufgrund der verminderten Haltbarkeit wird bedarfsorientiert produziert (ca. 2 – 3 Mal pro Monat). Dadurch vergehen oft nur wenige Tage bis frisch hergestellte Produkte an den Kunden versendet werden. Während konservierte Kosmetikprodukte aus dem Einzelhandel für eine lange Lagerhaltung konzipiert. Und in der Regel einmal jährlich hergestellt werden. Da „Frische“ sich zudem auf die Inhaltsstoffe bezieht, verzichten die Hersteller hierbei auch auf mineralölbasierte Inhaltsstoffe, Stabilisatoren (Überblick hier), PEG-Emulgatoren, Formaldehyd, Silikone und Nanopartikel.
2. Warum ist Frische-Kosmetik „frisch“?
Für Hersteller von „Frische“-Kosmetik bedeutet „frisch“ den Verzicht auf synthetische Konservierungsmittel. Das bietet die Möglichkeit, Wirkstoffe einzusetzen, die durch Konservierungsstoffe ihre Wirkung verlieren würden.
Aufgrund der verminderten Haltbarkeit wird bedarfsorientiert produziert (ca. 2 – 3 Mal pro Monat). Dadurch vergehen oft nur wenige Tage bis frisch hergestellte Produkte an den Kunden versendet werden. Während konservierte Kosmetikprodukte aus dem Einzelhandel für eine lange Lagerhaltung konzipiert. Und in der Regel einmal jährlich hergestellt werden. Da „Frische“ sich zudem auf die Inhaltsstoffe bezieht, verzichten die Hersteller hierbei auch auf mineralölbasierte Inhaltsstoffe, Stabilisatoren (Überblick hier), PEG-Emulgatoren, Formaldehyd, Silikone und Nanopartikel.

(Bild von Monfocus auf Pixabay.com).
3. Der Unterschied zwischen Frische- und Naturkosmetik?
Wie bei Frische-Kosmetik werden auch bei zertifizierter Naturkosmetik keine mineralölbasierten Inhaltsstoffe, pH-Stabilisatoren, Formaldehyd oder Silikone eingesetzt. Außerdem sind genetisch veränderten Organismen verboten. Genaueres im nachfolgenden Exkurs.
Exkurs: Was ist Naturkosmetik?
Produkte, die nach Standards entsprechender Verbände (BDIH, COSMOS, NaTrue usw.) hergestellt und zertifiziert wurden. Dies bedeutet Gentechnik-freie Rohstoffe und Einschränkung bei synthetischen Inhaltsstoffen. Letztere sind sog. Petrochemikalien, die zu 100% aus Erdölderivaten bestehen. Während biobasierte Inhaltsstoffe zu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden (z.B. Pflanzenextrakte) und Radiokohlenstoff enthalten. Diese tragen die bekannte Kohlenstoff-14-Signatur (betalabservices, 04/2020). Durch Analysen von Inhaltsstoffen wird der Anteil an dieser Signatur verifiziert.
Was ist NICHT erlaubt?
Konservierungsstoffe wie EDTA-Komplexbildner, Glutaraldehyd, Formaldehyd, Formaldehydabspalter und halogenorganische Verbindungen (antimikrobielle Konservierungsstoffe). Weiterhin sind synthetische Fette, Öle, Wachs oder Silikone und mineralölbasierte Inhaltsstoffe nicht zugelassen. Auch verboten sind aromatische Amine (Farbstoffe), Ethanolamine und -derivate (pH-Wert-Stabilisator).
Da Naturkosmetik umweltschonend hergestellt werden muss, werden die Rohstoffe oft biologisch angebaut. Bei veganer Naturkosmetik wird zudem auf Zutaten tierischen Ursprungs verzichtet (hier gibt es eine Auflistung tierischer Stoffe in Kosmetik). Trotz Richtlinien ist der Verzicht auf Tierversuche jedoch nicht gänzlich verpflichtend (utopia.de, 14.04.2018).
Was ist erlaubt?
Organische Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, pflanzliche Fette, organische Wachse und Gummi. Ferner sind Ton, Pflanzenextrakte, natürliche Antioxidantien, natürliche Farbstoffe (z.B. Chlorophyll, Karamell, Traubenmostpulver oder Rübensaft) zugelassen.

(Photo by Kristina Balić on Unsplash.com).
4. Was ist in Frische-Kosmetik noch enthalten?
Anstelle der erwähnten synthetischen Inhaltsstoffe werden für Frische-Kosmetik Vitamine, essentielle Fettsäuren, Aminosäuren sowie kaltgepresste Öle, pflanzliche Essenzen oder hochkonzentrierte antioxidative Wirkstoffe verwendet.
5. Vorteile von Frische-Kosmetik für die Natur?
Die Ökosysteme werden weniger bis gar nicht mit Fremd- und Schadstoffen belastet. Auch die Tierarten sind weniger betroffen.
6. Vorteile von Frische-Kosmetik für den Menschen?
Die gleichen wie für die natürlichen Ökosysteme. Geringere Belastung des Organismus mit Fremdstoffen nicht natürlichen Ursprungs sowie rein synthetischer Art. Synthetische Zusatzstoffe in Kosmetik können ein stark allergenes Potenzial haben.

(Bild von Didier GARZANDAT auf Pixabay.com).
7. Ist Frische-Kosmetik per se nachhaltig(er)?
Nicht generell. Nachhaltigkeit fängt bei der Rohstofferzeugung an und geht bei der Verpackung weiter. Nachhaltige Hersteller von Frische-Kosmetik legen wert auf umweltschonende Verpackung. Beispielsweise wird recyceltes Plastik oder Biokunststoffe aus Pflanzenfasern verwendet, anstelle von erdölbasiertem Kunststoff. Statt Aluminium kann zudem in Weißblech oder andere Metalle verpackt werden.
Exkurs: Aluminium & Nachhaltigkeit
Immer wieder hört man, dass Aluminium nicht nachhaltig sein soll. Warum genau, sei hier erklärt:
- Aluminium wird vor allem dort gefördert, wo Ur- und Regenwälder oftmals dafür abgeholzt werden. Denn Aluminium ist nicht frei in Erdschichten enthalten, sondern lediglich im Erz Bauxit. Und dieses muss im Tagebau gefördert werden.
- Giftige Abfallprodukte: Da Bauxit nur zu ca. 60 % aus Aluminium besteht und Aluminium in dieser Form nicht weiterverwendet werden kann, muss das Erz mit Natronlauge erhitzt werden, um an das Aluminiumoxid zu kommen. Dabei entsteht Rotschlamm, der Blei, Schwermetalle und giftige Chemikalien enthält. Als Abfallprodukt wird er entweder deponiert oder in Gewässer geleitet, je nachdem was die Gesetzgebung im jeweiligen Land vorsieht. Die Herstellung einer Tonne Aluminium bringt 4 Tonnen Rotschlamm hervor. Sobald er in Gewässer geleitet wird, schädigen und zerstören die Inhaltsstoffe des Rotschlamms Ökosysteme und vernichten die Lebensgrundlage Einheimischer. Gleiches kann beim Dammbruch einer Rotschlamm-Deponie passieren.
- Die Aluminiumgewinnung ist insgesamt sehr energieaufwendig. Denn das Aluminiumoxid muss als nächstes zu Aluminiumhydroxid eingeschmolzen werden. Letzteres wird anschließend einem Elekrolyseverfahren unterzogen, wobei es zu Aluminium umgewandelt wird. Die Aluminiumherstellung benötigt ca. das 10-fache der Energie der Produktion von Weißblech. Für diesen Energiebedarf werden vor Ort oft Wasser- oder Kohlekraftwerke gebaut. Diese verbrauchen Flächen, für die Regenwald abgeholzt wird.
Aluminium ist vollständig recycelbar und das Recyceln benötigt nur 5 % für die Neuproduktion erforderlichen Energie. Wichtig dafür ist allerdings, Aluminium in die entsprechenden Container oder den Gelben Sack zu entsorgen.
UND: Aluminium ist ein Nervengift. Aluminium kann das Nervensystem schädigen und den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen. Nicht umsonst verzichten Hersteller auf Aluminiumsalze in Deos und beschichten Aluminium bei Verpackungen.

(Foto von Gerritt Tisdale von Pexels.com).
8. Noch besser als Frische-Kosmetik?
DIY. Stichwort: Selbermachen. Schon mit wenigen Zutaten lassen sich Seifen für Haut und Haare, Zahncreme, Deo und vieles mehr selbst herstellen. Anregungen und Anleitungen gibt es hier.

(Photo by Cecilia Medina on Unsplash).
Was verwendet die Autorin?
Fast ein Jahr lang habe ich Frische-Kosmetik der Marke RINGANA verwendet und handelsübliche Naturkosmetik anderer Marken getestet. Die Produkte von RINGANA haben mich absolut überzeugt. Sowie auch viele der anderen Marken. Jedoch bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich generell nicht viel Kosmetik brauche und eher minimalistisch bin. Außer Deo, Seife und ein Produkt zum Haarewaschen benötige ich nichts. Wer möchte, kann hier über meine gewerbliche Selbstständigkeit mit RINGANA lesen.
Quellen:
- Beitragsbild: Photo by Kristina Balić on Unsplash.
- utopia.de: Beitrag zur Nachhaltigkeit des Leichtmetalls Aluminium
- lebensmittel-warenkunde.de: Beitrag zu Stabilisatoren mit Überblick, Arten und Verwendung.
- nanopartikel.info: Häufige Fragen zu Nanopartikeln
- utopia.de: Beitrag zu selbstgemachter Kosmetik
- gesundheit.ccm.net: Vorteile von Naturkosmetik. Silke Grasreiner, 21.01.2018.
- bareminds.de: Vergleich zu naturnaher und Naturkosmetik. Naturkosmetik vs. naturnahe Kosmetik. Elina. 10.05.2018.
- alles-zur-allergologie.de: Index zu Allergenen aller Art
- schrotundkorn.de: Naturkosmetik: Kein Platz für Keime. Leo Frühschütz, 31.07.2011.
- utopia.de: Vegane Kosmetik: Was macht sie aus? Alexa Brosius, 14.04.2018.
- spektrum.de: Lexikon der Chemie mit Beschreibung vieler Inhaltsstoffe in ihrer chemischen Zusammensetzung sowie ihrer Verwendung.
- betalabservices.com: Sind die Inhaltsstoffe für natürliche Kosmetik frei von Petrochemikalien? Status: 05.04.2020.